ANATOLIY BABIYCHUK

Born 1975 in Sosnivka, Ukraine (former USSR)
Lives and works in Vienna and Chervonograd, Ukraine

2006-2013 Fine Art & Photography at Academy of Fine Arts Vienna
Professors: Matthias Herrmann and Martin Guttmann
2012 Fine Art Media (Exchange program) at Slade School of Fine Art, London
2005-2006 Artistic Photography at Friedl Kubelka School, Vienna


Die Schüler (Series Horaivka)

Horaivka is a small village in the Kamianets-Podilskyi district of theKhmelnytskyi region. It is 338 km from Lviv, 433 km from Kiev,501 km from Odessa and 992 km from Donetsk. The last 5 km of theroad to the village is unpaved. The earliest written references I found to Horaivka were in a Russian and a Polish source from the late nineteenth century. According to the Geographical Dictionary of the Kingdom of Poland from 1880, there were 122 inhabitants. The horrific events of the first half of the twentieth century did notbypass the village: World War I, collectivisation, the famine of 1932-33, brought about by the Soviets, and then World War II. Sig- nificant for the village and its inhabitants was the founding of the state farm named after Ordzhonikidze in the spring of 1957, bring-ing together the Stara Ushytsia collective farm New Star andthe agricultural artels of the neighbouring villages (among them,Horaivka). The farm specialised in the cultivation of medicinal herbs and was the main source of employment for the village throughout the Soviet era and into the first years of independence. The construction of the Dnister Hydroelectric Power Plant inbetween 1973 and 1983 had a considerable impact on the village andthe region as a whole, with dozens of villages flooded and theirinhabitants relocated. Twelve villages in the vicinity of Horaivka wereflooded and the authorities offered housing there to those

who were affected. As a result, the population of Horaivka grew considerably. The fall of the Soviet Union gave rise to the dis- integration of former economic ties and the state farm named after Ordzhonikidze gradually declined. Its eventual liquidation in2007 significantly worsened the employment situation for the villag- ers. Many people, especially the young, left for the city or went abroad. There are about 400 people living in Horaivka today, down from more than 700 in the early 90s. There is a nursery, a sec- ondary school, a post office, a small medical centre, two churches,two small shops and a village club.

I have been spending one or two weeks in Horaivka every sum- mer since 2009. As my wife is from Horaivka, I quickly becameacquainted with the villagers and their way of living. Over the years,I would go through Horaivka with my camera and tripod, meeting and getting to know the local people and asking if I could photo-graph them. Most of them were happy to oblige and also toldme stories from their lives. I began to write down and collect thesebiographies and soon realised that the book would be incom- plete without them.

This project is not an attempt to sensationalise. It is rather a study of my home country, Ukraine, its past and present.

I would like to express my sincere gratitude to the people of Horaivka without whose participation and openness this book could never have been realised.

ANATOLIY BABIYCHUK


MANUEL CYRILL BACHINGER

Born in 1988. Based in Vienna.
Studies Media Arts at University of Applied Arts Vienna.
Studied Digital Media Technology at St. Pölten University of Applied Sciences.


MCBEF18.6 - LETULA PARK

A/V-Performance

LETULA PARK ist ein fiktiver Ort in der Zukunft, der weder zeitlich noch geografisch genau bestimmt ist. Er ähnelt einem modernen Markt der Eitelkeiten, einem Basar auf dem Profile und Accounts miteinander verkehren, Emojis ausgetauscht werden und sprechende Algorithmen miteinander verhandeln. MCBEF öffnen mit ihrer A/V-Performance ein Fenster zu einem Ort, an dem Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen durch das digitale Zeitalter bestimmt ist.

Titel: MCBEF18.6 - Letula Park
Beschreibung: A/V-Performance
Dauer: circa 50 Minuten
Ort: Arena Symposion Lindabrunn




GABI BURGER

1962 in Wien geboren
Lebt und arbeitet in Gainfarn/Bad Vöslau


1977 - 1982 absolviert sie die Ausbildung zur Diplom- Textildesignerin an der Modeschule Hetzendorf. Über lange Zeit sind Papier und Stift ihre vorherrschenden Materialien.

1984 - 1988 absolviert sie das Studium der Malerei an der Universität für Angewandte Kunst in Wien mit Diplomabschluss.


„Einige Arbeiten, vorwiegend die collagenartigen,
sind Reisen oder Orten zugeordnet. Immer Platz,
etwas aus meinem Unterbewusstsein an die Ober-
fläche treiben – und damit aus einer geheimen
Verbindung ein Bild in mir entstehen zu lassen.
Und manchmal verändert sich auch die Bedeutung.“


Humanitas Diversitas
Acryl auf Leinwand 2013/2018

Echo
Drahtfigur 2018

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ERIKA FARINA

Born in 1990  in Bolzano, Italy, living and working in Vienna. Interdisciplinary Artist working in the fields of fashion and costume design, music and performance.


ANSIA-MCBEF18.5 

Idee und Konzept: Erika Farina und Manuel Cyrill Bachinger 

Performerin: Denise Nguyen

Mode: Erika Farina

Musik: MCBEF

Die Beklemmungszustände und Ängste, die der formgebende Ausgangspunkt der Mode Kollektion ANSIA sind, finden in einer performativen Improvisation ihren körperlichen Ausdruck. Welche Ängste und emotionalen Konsequenzen bringen die intelligenten Algorithmen, die wie allgegenwärtige Wesen unseren Alltag tracken, berechnen und beeinflussen, mit sich? Wie mit unsichtbaren Schnüren verbunden, folgen sie uns jedem unserer Schritte.





SOFIA GOSCINSKI

born 1979, is a multimedia artist based in Vienna, Austria. She studied at the Academy of Fine Arts, Vienna, AT (1999 - 2005), the Villa Arson, L'Ècole nationale supérieure d'Art, Nice, FR (2004). In 2009 she was selected to participate in the program of 'The Mountain School Of Arts' in Los Angeles, USA. 2014 she was invited as artist in residence to 1335Mabini gallery in Manila, Philippines, 2015 she was artist in residence at SoArt in Carinthia, Austria. 2016 Sofia Goscinski was selected for the Austrian State Scholarship.


I Love You, Video-Installation mit Ton, 2011

Die Liebe kann eine Qual sein: Sofia Goscinski wiederholte die Wortfolge „I love you“ so lange, bis sie nicht mehr konnte. Das Ergebnis ihrer amourösen Selbstgeißelung, auf Video aufgenommen, zerlegte sie in seine einzelnen Worte und projiziert in ihrer Ausstellung im Kunstraum Bernsteiner die so entstandenen Bilder als Triyptychon auf die Wand – drei düstere Selbstporträts, die immer zwingender, beschwörender, erschöpfter sprechen, schlucken, fast schluchzen. Die düstere Lichtsituation – teilweise filmte sich Goscinski durch ein Nachtsichtgerät – verstärkt den Eindruck der Peinigung, die Nahaufnahme die Intensität des Bildes. Am Ende des Loops bleibt nur noch das Video, in dem sie „I“ stammelt, übrig, das „Du“ und die „Liebe“ sind verschwunden. (Auszug aus dem Text "Liebesmüh im Triptychon" von Nina Schedlmayer für artmagazine, 2011)

In einem Endlos- Loop, der auf drei Bildschirmen projiziert wird, spricht Sofia Goscinski diese bedeutenden Worte zwischenmenschlicher Beziehungen. In einer Häftlingsporträtfoto-Ästhetik wiederholt die Künstlerin diese Worte bis zur Schmerzgrenze immer wieder. Sie hat das Video derart bearbeitet, Wortteile, einzelne Buchstaben kopiert und zu einem rauen Stammeln zusammengesetzt, dass das Endprodukt zu einer schmerzhaften, jedweder Romanik beraubten Tour de Force geworden ist. (Auszug aus dem Text "Porno im Spiegel und Liebe in der Garage" von Christof Habres für Wiener Zeitung, 2011)




STEPHANIE GUSE


(*1971 in Bielefeld), ist Fotokünstlerin, und lebt und arbeitet in Wien.

Sie studierte von 1992 bis 2001 Kommunikationsdesign und Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste Braunschweig (bei Johannes Brus), der Staatlichen Hochschule für bildende Künste Frankfurt am Main (bei Georg Herold und Heimo Zobernig) und am National Collage of Art and Design in Dublin.

Sie erhielt 1998 das Diplom in Kommunikationsdesign und 2001 in Freier Kunst. Von 2012 bis 2015 ergänzte sie ihre Ausbildung durch ein Dokorat der Kunstphilosphie bei Marion Elias an der Universität für angewandte Kunst Wien, das sie mit Auszeichnung abschloß.

Ihre Arbeiten waren bisher in Kunstinstitutionen wie dem Neuen Kunstverein Aschaffenburg (2004), der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (2007), der Kunsthalle Bremen (2007), dem Neuen Kunstverein Wuppertal oder dem Künstlerhaus Wien (2015) zu sehen.

Sie erhielt Förderungen vom Bayerischen Staatsministerium (2004) und der Stadt Wien (2008), sowie ein Artist-in-Residence Stipendium des Landes Niedersachsen.


„ALEXA, Magazine”

Lambda-Print, matt foliert

137 x 90 cm, 2018

Unikat + 3 AP, 650 EUR

ALEXA ist ein fiktives Covermotiv für ein Magazin, das, grafisch inspiriert vom „Playboy Magazin”, Liebe im Zeitalter von Cyberspace und Robotern gesellschaftlich thematisiert. Das Motiv ist eine Selbstinszenierung der Fotokünstlerin Stephanie Guse, die sich mit Trashmaterialien als weiblichen Roboter stilisiert. Die Blisterverpackung in ihrem Oberarm fungiert als Hinweis auf das Innenleben eines künstlichen Körpers, der auf den ersten Blick typisch menschlich erscheint.




CARLO OBERSTEINER

Fotoprint: "Safer life"

Neue Technologien wie auch die KI erleichtern uns den Alltag. Wie die
jüngste Facebook-Affäre zeigt, bergen sie aber auch nicht zu unterschätzende Gefahren für Gesellschaft und NutzerInnen.
Braucht es hier nur entsprechende Regularien oder auch gut informierte und verantwortungsbewusste NutzerInnen?



MARTIN LANDLER

Martin Landler, 48 Jahre, Technischer Angestellter.
Beschäftigung mit künstlerischer Fotografie ab 2005 durch VHS-Kurse bei der Fotografien Sophie Lesch. Seit 2008 Mitglied Fotowerkstatt Sophie Lesch.

Fotoprint

Menschen, im Speziellen die Kinder, fühlen sich in der Nähe von Kuscheltieren wie z.B. Teddybären sicher und geborgen. Vielleicht übernehmen in Zukunft Wesen künstlicher Intelligenz »in Liebe zum Menschen« die Rolle der Beschützer oder fühlen sich selbst bei Teddybären geborgen. Oder die Künstliche Intelligenz bleibt ein unsichtbares Wesen, das ständig und überall um uns herum ist. Den Menschen unterstützend mit Informationen versorgt und liebevoll unter die Arme greift um ihm Wege für's Alltägliche zu ersparen.



SOPHIE LESCH

Fotografin und Begründerin der Fotowerkstatt. 

Fotoprint: "Alexa"

Künstliche Intelligenz ängstigt - Phantasie beflügelt




CHRISTIANE PESCHEK

*1984 in Salzburg, based in Vienna, Austria

2008-2010 University Mozarteum Salzburg
2010 University of Applied Arts, Vienna
2010-2014 Academy of Fine Arts Vienna


FIELDS OF ARES ist eine Auseinandersetzung mit Konstruktion und Zerfall idealisierter Liebesbeziehungen im post-digitalen Zeitalter. 

Im Kontext einer ‘romantischen Realität’ bildet die Arbeit eine Spannungsbogen zwischenmenschlicher Erwartungshaltungen und chanchiert zwischen idealisierten Bildern und der Emotionalität von Bildinhalten bzw. der fotografischen Oberfläche. Das Streben nach übermenschlicher ästhetischer Perfektion war bereits in der Antike ein zentraler Aspekt des griechischen Weltbildes, welcher sich in einer post-internet Gesellschaft in virtualiserter Form wieder entdecken lässt: 

Das Erstellen und Teilen digital optimierter Selbstportraits, des überästhetisierten Alltags und die Reaktion digitaler Communities verdrängt die Fehlbarkeit und Banalität des Individuums, das Streben nach Perfektion entwächst aus dem rudimentären Bedürfnis des Geliebtwerdens. Dieses Phänomen der Idealiserung von Körper und Lebensumfeld erfährt auch die Konstruktion der Liebe, deren bestreben keine Realität sondern eine Idealisierung ist - ein antikes Weltbild. Der Zerfall, das Aufbrechen jener konstruierten Utopie, ist das Ende der Antike, das Ende einer Beziehung zwischen Ideal und Realität. 

Im Fokus der Ausstellung liegt das private digitale Fotoarchiv der Künstlerin, eine Fragmentierung fotografischer Erinnerung, um der Vitualität und Datenfragilität heutiger Erinnerungskultur das Monumentale antiker Verewigung in Statuen und Denkmäler entgegenzusetzen. 


CHRISTIANE PESCHEK